3. Landessportfest von Special Olympics NRW vom 19. – 22. Juni in Hamm

ID-Judoka bei den Landesspielen in Hamm DJK-Sportler räumen Medaillen ab
22. Juni 2019
„Judo für groß und klein“
29. Juni 2019
ID-Judoka bei den Landesspielen in Hamm DJK-Sportler räumen Medaillen ab
22. Juni 2019
„Judo für groß und klein“
29. Juni 2019

3. Landessportfest von Special Olympics NRW vom 19. – 22. Juni in Hamm

Die Landesspiele 2019 wurden in diesem Jahr vom 19.-23. Juni 2019 gemein-sam mit dem NRW-Landesturnfest als größtes inklusives Sportevent Deutschlands in Hamm durchgeführt. Über 1.000 Athletinnen und Athleten mit geistiger Behinderung nahmen in 13 Sportarten an den Wettbewerben teil. Dazu kamen noch einmal ca. 5 000 Turner, so dass insgesamt etwa 9000 Sportler, Trainer und Helfer bei der viertägigen Veranstaltung zusammen-kamen. Zusätzlich gab es ein buntes Rahmenprogramm mit einer großen Eröffnungsfeier mit olympischem Zeremoniell, einem Gesundheitspro-gramm, einem Mitmach-Angebot, einer Athletendisco und vielem mehr.

Schon die Eröffnungsfeier auf dem Marktplatz vor der Pauluskirche ver-sprach Großartiges und war ein äußerst gelungener Einstieg in die viertä-gigen Landesspiele. Leider musste die Veranstaltung aufgrund zunehmend stürmischer Winde und aufziehender Gewitter vor dem Abschluss abge-brochen werden. Sicherlich eine richtige Entscheidung, denn die Sicherheit der Teilnehmer hatte natürlich höchste Priorität. Ansonsten blieb das Wet-ter während der gesamten Landesspiele schön und stabil, so dass auch die Wettbewerbe im Freien wie geplant durchgeführt werden konnten.

Die Judowettbewerbe, zu denen sich 92 Judoka aus elf Vereinen bzw. Insti-tutionen aus NRW gemeldet hatten, fanden im Zentrum der Spiele, in der Sporthalle der Friedensschule statt. Dank der Kooperationspartner, der Judoabteilungen von Pelkum Herringen und SvVg Hamm mit ihren vielen Helfern, fanden die Judoka tolle Wettkampfbedingungen und jederzeit fachkundige Unterstützung vor sowohl bei den gesamten Vorbereitungen als auch bei der Durchführung der viertägigen Judo-Veranstaltung.

Die Judowettbewerbe begannen mit einem gemeinsamen Judo-Training unter der Leitung von Andreas Kiechle. Hier gab es erste Kennen-Lern-Spiele für die Judo-Teilnehmer, aber auch Übungen zur Koordination und Kondition.

Am zweiten Tag stand für die ID-Judoka ein „Skill-Test“, in welchem die Einstufung in den entsprechenden Level der Wettkampfklasse überprüft wurde, auf dem Programm. Die Teilnehmer hatten sich fünf Testaufgaben zu stellen, darunter „Balancieren“, „einbeiniges Hüpfen“, „Schlusssprünge“, „Liegestütze“ und „seitliches Umsetzen“.  In jeder Übung konnten bis zu 20 Punkte erzielt werden, so dass am Ende Ergebnisse zwischen 5 und 100 Punkten möglich wurden. Unter Berücksichtigung der ermittelten Punkte-werte und der Einschätzung durch die jeweiligen Trainer wurden die einzelnen Judoka dann der Wettkampfklasse  I (Judoka mit leichtem Han-dicap), Wettkampfklasse  II (Judoka mit mittlerem Handicap) oder der Wettkampfklasse  III (Judoka mit schwererem Handicap) zugeordnet.

Gekämpft wurde am 3. Tag der Landesspiele in den Wettkampfklassen 2 und 3, eingeteilt nach Art und Schwere der Behinderung. In den einzelnen Gruppen trafen zwei – sechs Judoka aufeinander. Jeder musste gegen jeden kämpfen, kein Kämpfer schied vorzeitig aus, alle waren bis zum Ende dabei.

Es gab spannende und hochklassige Kämpfe, bei denen sich häufig die anwesenden Kader-Athleten durchsetzten konnten. Aber auch vielverspre-chende Nachwuchs-Judoka machten mit erfrischendem Kampfgeist und schon recht ausgefeilten Techniken auf sich aufmerksam.

Am Vormittag starteten die Wettbewerbe der Wettkampfklasse 3.

Hier wurden in acht Klassen die jeweiligen Special Olympics Sieger ermit-telt, die abschließend in einer würdevollen Siegerehrung, die gemeinsam mit der Sportart Boccia durchgeführt wurde, mit Gold-, Silber und Bronze-medaillen ausgezeichnet wurden. Für fünfte und sechste Plätze gab es jeweils eine Schleife, so dass alle Athleten zur Siegerehrung aufgerufen wurden und eine Auszeichnung erhielten.

Die DJK Dülmen erkämpfte sich folgende Platzierungen in der Wettkampfklasse 3:

Frauen WK 3:  Bis 65 Kg Svenja Terite Platz 2, Christine Schickhoff und Jessica Piontek beide auf Platz 3. Diese guten Plätze sind besonders zu bewerten, weil alle Athleten sonst bis 60       Kg kämpfen. Bis 78 Kg Jessica Libuda Platz 1, Lisa Flüchter Platz 2

Männer WK 3: Bis 52 Kg Rolf Espendiller Platz 3 und bis 65 Kg Patrick Hölker Platz 1. Auch Patrick kämpfte eine Gewichtsklasse höher, sonst bis 60 Kg.

Am Nachmittag erfolgten die Kämpfe in der Wettkampfklasse 2, die, im Gegensatz zur Wettkampfklasse 3, in Aktion und Reaktion auf der Judo-matte wesentlich dynamischer waren. Schließlich wurden auch in dieser Stufe in elf Klassen die Sieger ermittelt. Zur Siegerehrung, die wiederum gemeinsam mit der Sportart Boccia durchgeführt wurde, durften sich die Erstplatzierten, wie zu allen Siegerehrungen, einen „Ehrensong“ aussuchen, der während der Zeremonie gespielt wurde.

Die DJK Dülmen erkämpfte sich folgende Platzierungen in der Wettkampfklasse 2:

Bis 57 Kg Sandra Schnur Platz 3 und + 70 Kg Christina Thors Platz 1

Der vierte und letzte Tag der Landesspiele startete mit dem inklusiven Kata-Wettbewerb, der bei Special Olympics „Unified-Kata“ genannt wird.  Ein ID-Judoka führt eine Kata-, die aus fünf bzw. sechs Aktionen bestehen muss, mit einem nicht behinderten Partner durch. Einzige Bedingung: Der ID-Judoka muss der aktive Judoka (Tori) sein.

Für die Unified Kata hatten sich sechs Paare in zwei Wettbewerben gemeldet.  Als Prüfer standen mit dem Präsidenten des Nordrhein-Westfälischen Dan-Kollegiums Wilfried Marx, dem mehrfachen Deutschen Kata-Meister Sergio Sessini und Alexander Schütz und Julian Tröger ausgewiesene Experten zur Verfügung.

-Zwei Paare starteten mit einer Gruppe der Nage-No-Kata (Wurf Kata) in der Wettkampfklasse1 und vier Paare mit einer Gruppe der Katame-No-Kata (Bodenkata) in der Wettkampfklasse 2. Wer sich im ID-Judo auskennt weiß, wie intensiv und langwierig sich die Sportler auf die Ausführung von vorgegebenen Techniken, Laufwegen und Haltegriffen vorbereiten müssen.

Carina Niemeyer und Martin Tritt von der DJK Dülmen errangen den 2. Platz.

Noch einmal einen kleinen Höhepunkt brachte der Abschluss der Judowet-tbewerbe bei den Landesspielen mit den Wettbewerben der Wettkampf-klasse 1 (Judoka mit nur leichtem Handicap). An den Start gingen immerhin vier ID-Welt- und zwei ID-Europameister. Hier erwarteten wir Judo vom Feinsten. Aktionen und Reaktionen auf der Judomatte von schon beacht-licher Qualität wurden hier gezeigt. Würfe wie Uchi-Mata oder Harai-Goshi und Aushebe- und Kontertechniken waren, wie beim Judo der nicht Behin-derten, immer wieder zu sehen sein.  Mit der abschließenden Siegerehrung, an der auch der Präsident von SO-NRW Gerhard Stiens teilnahm, gingen die viertägigen Judowettkämpfe zu Ende

Die DJK Dülmen erkämpfte sich folgende Platzierungen in der Wettkampf-klasse 1: Frauen WK 1: Bis 70 Kg Carina-Niemeyer-Platz 2 und       + 78 Kg Sandra-Kock-Platz 2

Insgesamt können wir aus Judosicht die dritten Landesspiele von Special Olympics als äußerst erfolgreich bewerten. Wir sind mit den gezeigten Leistungen und auch mit den Teilnehmerzahlen äußerst zufrieden, zumal durch Feier- und Brückentag zumindest die eine oder andere Schule nicht an der Veranstaltung teilnehmen konnte.  Ein großer Dank gilt nicht zuletzt dem Hammer Judoteam um Dieter Joosten, das einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Judowettbewerbe geleistet hat.

Mit einer kleinen Abschlussfeier am Abend auf dem Hammer Marktplatz gingen die 3. Landesspiele mit dem Wissen zu Ende, dass bereits in zwei Jahren in der Stadt Bonn die vierten Spiele von Special Olympics NRW ausgetragen werden.

Die Trainer Christina und Bernard Freitag, Lukas Kollmer und Marcel Mülder, die die Judokas der DJK Dülmen in diesen Tagen mit Rat und Tat zur Seite standen sind mit den gezeigten Leistungen der Judokas sehr zu Frieden.

Bernard
Bernard
Judotrainer

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